Perfektionismus - Wie du den Energieräuber erkennst und verjagst
Viele Menschen - und nicht nur Frauen, die vielen fremden Erwartungen in Beruf und Familie ausgesetzt sind - setzen sich unter enormen Druck. Sie wollen allen und allem gerecht sein. Sie suchen äußere Bestätigung für den Selbstwert, um gut genug zu sein. Sie wollen eine perfekte Mutter, eine erfolgreiche Unternehmerin, eine liebevolle Partnerin und eine vorbildliche Freundin sein. Doch dieser Anspruch führt oft nicht zu Glück, sondern zu Stress, Selbstzweifeln, Erschöpfung und kann Krankheiten unterstützen. Männer suchen ebenso Anerkennung von außen.
Also: Stop mit Deiner Selbstsabotage durch gedachte Erwartungen der anderen!
Warum ist Perfektionismus so problematisch? Und wie kann man ihn loslassen, um mehr Freude und Gelassenheit ins Leben zu bringen?
Warum Perfektionismus mehr schadet als nützt
Perfektionismus ist nicht einfach nur ein hoher Anspruch an sich selbst – er kann weitreichende negative Folgen haben:
1. Ständiger Stress & Erschöpfung
Perfektionisten gönnen sich selten Pausen, weil sie immer noch etwas optimieren wollen. Das führt zu chronischer Überlastung, Schlafproblemen und sogar Burnout.
2. Angst vor Fehlern & Selbstzweifel
Fehler werden nicht als Lernchance gesehen, sondern als persönliches Versagen. Dadurch werden Entscheidungen oft hinausgezögert – aus Angst, nicht gut genug zu sein.
3. Weniger Erfolg & Zufriedenheit
Wer ständig nach Perfektion strebt, kann Erfolge nicht genießen. Wann auch? Der Antrieb nach mehr hetzt immer weiter ohne Pause. Da wird das Erreichte nicht gewertschätzt, es muss alles noch besser und schöner sein. Die kleinen Freuden bleiben untergeordnet auf der Strecke. Außerdem bleibt oft wenig Zeit für persönliche Freude, weil das „Nächstbeste“ immer wichtiger erscheint.
4. Überforderung im Alltag
Perfektionismus macht es schwer, Aufgaben abzugeben oder Hilfe anzunehmen. Das führt dazu, dass viele sich in einer Endlosschleife aus Verpflichtungen und To-Dos wiederfinden. "Nein"-Sagen ist unmöglich, weil das ein scheinbares Manko wäre.
Hinzu kommt, dass Perfektionisten in unserer Gesellschaft gelobt und geachtet, teilweise immer noch als Beispiel genannt werden. Dass der Mensch hinter diesem Schein langsam kaputt geht, spielt dabei oft keine Rolle mehr. So muss es aber nicht sein! Es gibt Wege, diesen Zwängen zu entkommen.
Wie du Perfektionismus loslässt – 5 wirksame Strategien
Kleine, bewusste Veränderungen bilden die ersten Schritte raus aus der Perfektionismus-Falle. Wichtig ist: Fang an!
1. Wie sieht Dein Perfektionsmuster aus?
Woher kommt Dein Perfektionismus? Wurdest Du dafür gelobt, um perfekt zu sein? Hast Du eine versteckte Angst, nicht gut genug zu sein? Warum und was willst Du Dir und anderen beweisen?
Was triggert Dich, Deine eigenen Bedürfnisse zurückzustecken und den scheinbaren Anforderungen anderer zu folgen?
2. Vergiss die „100 % oder nichts“
Nicht alles muss perfekt sein. Wozu gibt es die 80 %-Regel ? Wenn etwas zu 80 % gut ist, ist es meist vollkommen ausreichend.
Frage dich: „Wird das in einem Jahr noch eine Rolle spielen?“
Wie wichtig ist das?
3. Feiere deine Fehler
Nicht nur Erfolge feiern, sondern auch Fehler! Denn sie sind einmalige Chancen des Wachstums. Oder willst Du auf der Stelle stehenbleiben?
Schreibe Dir regelmäßig auf:
Welche Situationen liegen heute nicht wie geplant – und was habe ich daraus gelernt?
Fehler sind keine Rückschläge, sondern Erfahrungen, die Dich weiterbringen. Fehler sind Chancen.
Und jeder Grund zum Feiern ist ein guter Grund, oder? (Weshalb wohl habe ich meist Konfetti in der Tasche? ;-) )
4. Selbstmitgefühl statt Selbstkritik
Wenn Du Dich für Fehler oder Unperfektheit verurteilst, frage dich: Was würde ich einer guten Freundin in dieser Situation sagen? Sei genauso liebevoll zu dir selbst.
Ersetze "Ich muss perfekt sein und besser und härter als alle arbeiten" durch "Ich gebe mein Bestes - und das reicht vollkommen aus."
Ich kenne es gut: Mit uns selbst sind wir meistens viel härter, als mit anderen. Also: Sei milde und gütig zu Dir selbst! Das nimmt extrem den Druck!
5. Lerne, loszulassen & genieße Pausen bewusst
Dein Wert hängt nicht von Deiner Leistung ab. Du bist rundum ein Wunderpaket. Dafür musst Du nicht auf den Mount Everest klettern. Und Du wirst entspannter, wenn Du kleine Auszeiten bewusst genießt.
Nimm Dir bewusst Zeit für Dinge, die keinen „Nutzen“ haben, aber Dir Freude bereiten. Wann hast Du zum letzten Mal getanzt? Wann gemalt? Wann warst Du bewusst langsam spazieren?
Wenn Du Deine innere Einstellung änderst, lässt der Druck nach.
Das bedeutet nicht, dass Du Deine Werte aufgeben sollst - nur eben Dir mit mehr Nachsicht und Freundlichkeit begegnen. Wenn du lernst, mit weniger Druck zu leben, wirst du nicht nur zufriedener, sondern auch erfolgreicher und ausgeglichener sein.
Du bist gut genug – genauso, wie Du bist!
(PS: Was weitere Entwicklung nicht ausschließt - aber eben ohne den Druck von 100%. )
Hier ein paar (visionäre) Aussichten was Dich erwartet, wenn Du Deinen Perfektionismus loslässt?
✔ Mehr innere Ruhe
✔ Kreativer und spontaner sein
✔ Mehr Freude am Leben und Deiner Arbeit empfinden
Perfekt zu sein ist eine Illusion – aber glücklich zu sein, ist machbar. 😊
Wann fängst Du bewusst damit an?


